Ist Nathan wirklich weise?
Ein Projekt von 5 Schülern des Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasiums Großröhrsdorf
Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres.-Lessing
Donnerstag, 24. März 2016
Mittwoch, 23. März 2016
Nathans Monolog 3.Aufzug 6.Auftritt
Nathan wird total überrumpelt, er dachte der Sultan fordert Geld von ihm. Er ist überrascht, dass der Sultan so eine Frage stellt und glaubt zunächst, dass der Sultan wirklich die Wahrheit wissen will, kommt dann aber nach weiterer Überlegung zu dem Schluss, dass es sich hier um eine Falle handelt, da er sonst nicht mit der Tür ins Haus gefallen wäre, sondern sich erst vorsichtig vorgetastet hätte. Verärgert darüber, dass der Sultan so eine direkte Frage stellt, überlegt sich Nathan, wie er am besten unbeschadet aus der Sache rauskommt. Er kann nicht behaupten, dass das Judentum die richtige Religion ist, da der Sultan selbst ein Moslem ist. Er kann aber genauso wenig behaupten, dass der Islam die einzig richtige Religion ist, da er sonst seine Religion leugnen würde.So beschließt er dem Sultan eine Geschichte zu erzählen.
Dialog Nathans mit seinem Freund Alex
Nathan: Alex, Alex! Gut, dass ich dich treffe. Ich brauche dringend deinen Rat.
Alex: Nathan, lange nicht gesehen. Was ist denn los, du bist ja ganz aufgewühlt.
Nathan: Der Sultan, er...
Alex: Nathan beruhige dich doch erstmal und dann erzähle mir ruhig und langsam, was passiert ist.
Nathan: Also gut: Der Sultan hat mich heute zu sich bestellt. Ich dachte natürlich es geht ihm mal wieder um das Geld, unser guter Sultan ist ja immer knapp bei Kasse. Aber er wollte kein Geld, sondern hat mir eine Frage gestellt.
Alex: Eine Frage? Was denn für eine Frage?
Nathan: Er fragte mich, welche Weltreligion ich für die richtige halte. Ich war erstmal völlig schockiert und wusste gar nicht, was ich antworten soll. Ich bat ihn um eine viertel Stunde Bedenkzeit, um meine Gedanken zu sammeln und habe zum Glück dich getroffen.
Alex: Denkst du er lockt dich in eine Falle?
Nathan: Das glaube ich auch, hast du vielleicht eine Idee, was ich ihm antworten könnte?
Alex: Du bist doch der Schlauere von uns beiden, aber wenn du meine Meinung hören willst, würde ich dir raten keine direkte Antwort zu geben, sondern sie in eine Metapher zu verpacken.
Nathan: Eine Metapher... mhm wie könnte er es am besten verstehen? .... AH jetzt hab ich es!
Ich werde ihm eine Geschichte erzählen, in der deutlich wird, dass es keine einzig richtige Religion gibt. Alex, wenn ich dich nicht hätte, du hast mich gerettet. Danke, auf dich ist eben immer Verlass.
Wünsche mir Glück, ich gehe jetzt zum Sultan.
Alex: Das machst du schon, ich drücke dir die Daumen. Tschüss!
Dialog Nathans mit seinem Freund Alex
Nathan: Alex, Alex! Gut, dass ich dich treffe. Ich brauche dringend deinen Rat.
Alex: Nathan, lange nicht gesehen. Was ist denn los, du bist ja ganz aufgewühlt.
Nathan: Der Sultan, er...
Alex: Nathan beruhige dich doch erstmal und dann erzähle mir ruhig und langsam, was passiert ist.
Nathan: Also gut: Der Sultan hat mich heute zu sich bestellt. Ich dachte natürlich es geht ihm mal wieder um das Geld, unser guter Sultan ist ja immer knapp bei Kasse. Aber er wollte kein Geld, sondern hat mir eine Frage gestellt.
Alex: Eine Frage? Was denn für eine Frage?
Nathan: Er fragte mich, welche Weltreligion ich für die richtige halte. Ich war erstmal völlig schockiert und wusste gar nicht, was ich antworten soll. Ich bat ihn um eine viertel Stunde Bedenkzeit, um meine Gedanken zu sammeln und habe zum Glück dich getroffen.
Alex: Denkst du er lockt dich in eine Falle?
Nathan: Das glaube ich auch, hast du vielleicht eine Idee, was ich ihm antworten könnte?
Alex: Du bist doch der Schlauere von uns beiden, aber wenn du meine Meinung hören willst, würde ich dir raten keine direkte Antwort zu geben, sondern sie in eine Metapher zu verpacken.
Nathan: Eine Metapher... mhm wie könnte er es am besten verstehen? .... AH jetzt hab ich es!
Ich werde ihm eine Geschichte erzählen, in der deutlich wird, dass es keine einzig richtige Religion gibt. Alex, wenn ich dich nicht hätte, du hast mich gerettet. Danke, auf dich ist eben immer Verlass.
Wünsche mir Glück, ich gehe jetzt zum Sultan.
Alex: Das machst du schon, ich drücke dir die Daumen. Tschüss!
Vergleich der Ringparabel: Original und Nathan der Weise
Aspekte
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Original
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Nathan der Weise
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Initiative
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-Saladin stellt freundlich Fangfrage nach dem richtigen Glauben
-> Jude beschließt mit der Geschichte Saladin zu antworten |
-Saladin stellt ungeduldig die selbe Fangfrage
-> Nathan beschließt diese mit der Ringparabel zu beantworten |
Eigenschaften des Juden
|
-schlau und bescheiden
-weise und in Dingen, die mit Gott zu tun haben sehr belesen -arm -religionskundig -aufklärerisches Gedankengut |
-ebenfalls schlau und bescheiden
-Religionstolerant -großzügig, freigiebig -Vorbild eines aufgeklärten Menschen, der selber aufklärend ist |
Ursprungsring
|
-Saladin wollte nur die Frage nach der richtigen Religion beantwortet haben
-aufrichtiges Interesse an der Weisheit des Juden |
-Saladin bittet Nathan zu sich weil er kein Geld mehr hat
-will Nathan in Falle locken zu seinem Vorteil |
Imitate der Ringe
|
-Bestellung zweier Imitate bei einem "geschickten Meister"
-konnte Original selbst nicht mehr erkennen -schiebt Söhnen auf Sterbebett heimlich jedem einen Ring unter |
-Bestellung zweier Imitate bei einem Künstler
-scheut weder Kosten noch Mühen -kann selber Musterring nicht unterscheiden -gibt jedem einzeln unter vier Augen einen Ring und seinen Segen |
Richterspruch
|
-keine Einbeziehung des Richters
-lassen Frage nach Erbschaft offen |
-Söhne verklagen sich gegenseitig
-Richter versucht den Streit zu schlichten, indem er den Sachverhalt objektiv darlegt -alle drei sind betrogene Betrüger und keiner scheint den wahren Ring zu besitzen -vertagt den Richterspruch bzw. das Urteil auf in 1000 Jahren, wenn sich die wahre Kraft des Ringes herausgestellt haben sollte |
Soziales Gefälle
|
-der Jude hat Schulden bei Saladin
->ist arm -Saladin ist Gebieter des Juden -Saladin erlässt dem Juden sein Darlehen, weil er seine Weisheit schätzt -überhäuft den Juden mit Gesschenken-> daraus lässt sich schließen, dass Saladin sehr reich ist |
-Saladin ist ein Sultan, hat Geldsorgen
-Nathan ist ein reicher Kaufmann und Jude, hat mit Intoleranz zu kämpfen, schwerer Stand in der Gesellschaft als Jude -verteilt Geschenke, ist großzügig -Saladin will Nathan ausnutzen, um an Geld zu kommen |
Mittwoch, 16. März 2016
Dialog zur Ringparabel
Drei Schüler treffen sich nach dem Unterricht auf dem Schulhof. Georg hat die Ringparabel nicht wirklich verstanden, also versuchen Amelie und Florian nun, ihm die Text- und Bedeutungsebene der Parabel näherzubringen.
G: Könnt ihr mir die Ringparabel bitte noch mal erklären? Ich blicke da nicht wirklich durch...
A: Okay, also zuerst musst du wissen, dass es bei der Parabel eine Text- und eine Bedeutungsebene gibt.
F: Ich vertrete jetzt also die Textebene und Amelie erklärt dann die Bedeutung dahinter.
G: Dann legt mal los!
F: Vor langer Zeit gab es einen Vater mit drei Söhnen, die er alle gleich sehr liebte.
A: Der Vater verkörpert Gott, seine Söhne stehen für die Menschen, die er alle in gleichem Maße liebt, so wie ein guter Vater das eben macht.
F: Der Vater besaß einen Ring von unschätzbarem Wert, der angeblich seinen Besitzer eine tolle Persönlichkeit werden lässt, welche gut vor Gott dasteht.
A: Der Ring steht für den einzig wahren, von Gott persönlich weitergegebenen Glauben.
F: Der Vater wollte den Ring seinem liebsten Sohn vererben, doch da er ja alle gleich sehr liebte, ließ er identische Fälschungen anfertigen, um keinen zu enttäuschen. Nicht mal er selbst konnte noch Ring und Fälschung unterscheiden. Und so bekam jeder seiner Söhne einen Ring.
A: Die drei Ringe stehen jetzt für die Weltreligionen, also Judentum, Christentum und Islam. Diese gleichen sich in ihren Grundzügen und die Söhne, welche die Menschen dieser Welt verkörpern, sind gleichmäßig auf sie verteilt.
F: Der Vater verstarb und die Söhne wollten unbedingt erfahren, wer denn jetzt den magischen Ring bekommen hatte, der einen automatisch zu einer guten Person machen sollte. Die Söhne verklagten sich gegenseitig, jeder behauptete vor Gericht, den einzig wahren Ring zu besitzen.
A: Die Anhänger der Religionen streiten sich nun also, welche Religion die einzig wahre ist, so entstehen Glaubenskriege und Hass.
F: Der Richter legte dann fest, dass sich der Originalring mit der Zeit bewähren muss und dass zwei der Söhne einen von ihnen am meisten lieben müssten. Da aber jeder nur sich selbst am meisten liebte, lag die Vermutung nahe, dass der echte Ring verloren gegangen war. Er bezeichnete alle drei als betrogene Betrüger.
A: Die Anhänger der Religionen sind egoistisch und stellen ihren Glauben in seinem Wert über den der anderen. So wirkt es, als ob die einzig wahre Religion gar nicht existiert. Die Menschen betrügen sich selbst, wenn sie glauben, dass sie besser als andere Gläubige sind.
F:Der Richter fügte noch hinzu, dass jetzt alle drei Söhne ihrer von Vorurteilen freien Liebe nacheifern sollen. So sollen sie die Kraft des wahren Ringes an den Tag legen und ein klares Urteil kann dann erst in 1000 Jahren gefällt werden.
A: Man kann nicht sagen, welche Religion die einzig wahre ist, da niemand von sich behaupten kann, dass er heute die weise Person ist, die allwissend über die Religion ist. So bleibt die Frage auf Ewig bestehen.
G: Vielen Dank, das habt ihr echt echt anschaulich erklärt, ich denke jetzt habe ich es verstanden. Im Endeffekt sind wir alle gleich, egal welcher Religion wir angehören.
A: Genau!
F: Sehe ich auch so.
ENDE
G: Könnt ihr mir die Ringparabel bitte noch mal erklären? Ich blicke da nicht wirklich durch...
A: Okay, also zuerst musst du wissen, dass es bei der Parabel eine Text- und eine Bedeutungsebene gibt.
F: Ich vertrete jetzt also die Textebene und Amelie erklärt dann die Bedeutung dahinter.
G: Dann legt mal los!
F: Vor langer Zeit gab es einen Vater mit drei Söhnen, die er alle gleich sehr liebte.
A: Der Vater verkörpert Gott, seine Söhne stehen für die Menschen, die er alle in gleichem Maße liebt, so wie ein guter Vater das eben macht.
F: Der Vater besaß einen Ring von unschätzbarem Wert, der angeblich seinen Besitzer eine tolle Persönlichkeit werden lässt, welche gut vor Gott dasteht.
A: Der Ring steht für den einzig wahren, von Gott persönlich weitergegebenen Glauben.
F: Der Vater wollte den Ring seinem liebsten Sohn vererben, doch da er ja alle gleich sehr liebte, ließ er identische Fälschungen anfertigen, um keinen zu enttäuschen. Nicht mal er selbst konnte noch Ring und Fälschung unterscheiden. Und so bekam jeder seiner Söhne einen Ring.
A: Die drei Ringe stehen jetzt für die Weltreligionen, also Judentum, Christentum und Islam. Diese gleichen sich in ihren Grundzügen und die Söhne, welche die Menschen dieser Welt verkörpern, sind gleichmäßig auf sie verteilt.
F: Der Vater verstarb und die Söhne wollten unbedingt erfahren, wer denn jetzt den magischen Ring bekommen hatte, der einen automatisch zu einer guten Person machen sollte. Die Söhne verklagten sich gegenseitig, jeder behauptete vor Gericht, den einzig wahren Ring zu besitzen.
A: Die Anhänger der Religionen streiten sich nun also, welche Religion die einzig wahre ist, so entstehen Glaubenskriege und Hass.
F: Der Richter legte dann fest, dass sich der Originalring mit der Zeit bewähren muss und dass zwei der Söhne einen von ihnen am meisten lieben müssten. Da aber jeder nur sich selbst am meisten liebte, lag die Vermutung nahe, dass der echte Ring verloren gegangen war. Er bezeichnete alle drei als betrogene Betrüger.
A: Die Anhänger der Religionen sind egoistisch und stellen ihren Glauben in seinem Wert über den der anderen. So wirkt es, als ob die einzig wahre Religion gar nicht existiert. Die Menschen betrügen sich selbst, wenn sie glauben, dass sie besser als andere Gläubige sind.
F:Der Richter fügte noch hinzu, dass jetzt alle drei Söhne ihrer von Vorurteilen freien Liebe nacheifern sollen. So sollen sie die Kraft des wahren Ringes an den Tag legen und ein klares Urteil kann dann erst in 1000 Jahren gefällt werden.
A: Man kann nicht sagen, welche Religion die einzig wahre ist, da niemand von sich behaupten kann, dass er heute die weise Person ist, die allwissend über die Religion ist. So bleibt die Frage auf Ewig bestehen.
G: Vielen Dank, das habt ihr echt echt anschaulich erklärt, ich denke jetzt habe ich es verstanden. Im Endeffekt sind wir alle gleich, egal welcher Religion wir angehören.
A: Genau!
F: Sehe ich auch so.
ENDE
Die Ringparabel
Was ist eine Parabel?
Die Parabel hat einen lehrhaften Charakter und enthält meist eine allgemeine Erkenntnis oder Lebensweisheiten die durch Übertragung des dargestellten konkreten Ereignisses in einem anderen Vorstellungsbereich erschlossen werden kann.
Die Botschaft der Ringparabel
Die Ringparabel drückt aus, dass jede Religion gleich bedeutsam ist. Es gibt keine wahre oder falsche Religion und jeder sollte selbst für sich entscheiden können, ob und welcher Religion man angehören möchte. Man soll tolerant gegenüber jeder Religion sein und sich nicht darüber streiten, welche die Richtige ist. Stattdessen sollte sich jede Religion bemühen, so gut wie möglich zu sein und ihre Werte bestmöglich zu vertreten.
Bedeutung der Elemente in der Ringparabel
In der Ringparabel gibt es nach dem Parabelhaus eine Text- und eine Bedeutungsebene. So dient der Vater der Söhne als Sinnbild für Gott, welcher alle seine Söhne, die Menschen, vollkommen gleich liebt, egal, welchen Ring sie besitzen, also egal, welcher Religion sie angehören. Die drei identischen Ringe sind hier das Sinnbild für die drei Weltreligionen Judentum Christentum und Islam, welche alle ähnliche Ziele verfolgen, nämlich Gott treu zu sein und das richtige Handeln zu vermitteln. Sie gleichen sich also in ihren Grundzügen. Der Originalring des Vaters steht für die einzig wahre, von Gott weitergegebene Religion. Die vielen Farben, die der Opal in ihm wunderschön spiegelt, vertritt die Vielfalt und Toleranz der einzig wahren Religion.
(kursiv= Bedeutungsebene)
Bedeutung der Ringparabel
Eine mögliche Deutung wäre ,dass jede Religion, die nur sich selbst akzeptiert und anderen Religionen ihre Existenzberechtigung abspricht, selbst nur Betrug wäre und selbst betrogen ist, wenn andere Religionen genau den gleichen Anspruch verfolgen. Es geht also um die Toleranz der Religionen sowie ihrer Anhänger untereinander. Dieser Gedanke ist aufklärerisch und auch aus heutiger Sicht absolut modern.
Reaktion Saladins auf die Ringparabel
Erst verhält Saladin sich fordernd und überheblich angesichts Nathans Erzählung. Er fühlt sich sehr selbstsicher und drängt Nathan ungeduldig, seine anfänglich gestellte Frage nach der einzig wahren Religion zu beantworten. Als er beginnt Nathans Parabel zu verstehen, ist er betroffen. Unzufrieden will er wissen, welcher der Söhne denn nun den wahren Ring besaß und verhält sich aufbrausend. Als Nathan seine Erzählung beendet hat, ist Saladin überzeugt und begeistert, da er den genialen Grundgedanken hinter der Parabel erfasst hat. Nathan als auklärerischer Denker hat ihn nun auch aufgeklärt. Saladin ist bekehrt und bittet Nathan inständig um seine Freundschaft.
Die Parabel hat einen lehrhaften Charakter und enthält meist eine allgemeine Erkenntnis oder Lebensweisheiten die durch Übertragung des dargestellten konkreten Ereignisses in einem anderen Vorstellungsbereich erschlossen werden kann.
Die Botschaft der Ringparabel
Die Ringparabel drückt aus, dass jede Religion gleich bedeutsam ist. Es gibt keine wahre oder falsche Religion und jeder sollte selbst für sich entscheiden können, ob und welcher Religion man angehören möchte. Man soll tolerant gegenüber jeder Religion sein und sich nicht darüber streiten, welche die Richtige ist. Stattdessen sollte sich jede Religion bemühen, so gut wie möglich zu sein und ihre Werte bestmöglich zu vertreten.
Bedeutung der Elemente in der Ringparabel
In der Ringparabel gibt es nach dem Parabelhaus eine Text- und eine Bedeutungsebene. So dient der Vater der Söhne als Sinnbild für Gott, welcher alle seine Söhne, die Menschen, vollkommen gleich liebt, egal, welchen Ring sie besitzen, also egal, welcher Religion sie angehören. Die drei identischen Ringe sind hier das Sinnbild für die drei Weltreligionen Judentum Christentum und Islam, welche alle ähnliche Ziele verfolgen, nämlich Gott treu zu sein und das richtige Handeln zu vermitteln. Sie gleichen sich also in ihren Grundzügen. Der Originalring des Vaters steht für die einzig wahre, von Gott weitergegebene Religion. Die vielen Farben, die der Opal in ihm wunderschön spiegelt, vertritt die Vielfalt und Toleranz der einzig wahren Religion.
(kursiv= Bedeutungsebene)
Bedeutung der Ringparabel
Eine mögliche Deutung wäre ,dass jede Religion, die nur sich selbst akzeptiert und anderen Religionen ihre Existenzberechtigung abspricht, selbst nur Betrug wäre und selbst betrogen ist, wenn andere Religionen genau den gleichen Anspruch verfolgen. Es geht also um die Toleranz der Religionen sowie ihrer Anhänger untereinander. Dieser Gedanke ist aufklärerisch und auch aus heutiger Sicht absolut modern.
Reaktion Saladins auf die Ringparabel
Erst verhält Saladin sich fordernd und überheblich angesichts Nathans Erzählung. Er fühlt sich sehr selbstsicher und drängt Nathan ungeduldig, seine anfänglich gestellte Frage nach der einzig wahren Religion zu beantworten. Als er beginnt Nathans Parabel zu verstehen, ist er betroffen. Unzufrieden will er wissen, welcher der Söhne denn nun den wahren Ring besaß und verhält sich aufbrausend. Als Nathan seine Erzählung beendet hat, ist Saladin überzeugt und begeistert, da er den genialen Grundgedanken hinter der Parabel erfasst hat. Nathan als auklärerischer Denker hat ihn nun auch aufgeklärt. Saladin ist bekehrt und bittet Nathan inständig um seine Freundschaft.
Nathan trifft auf den Tempelherrn
Nathan
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Tempelherr
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-> Tempelherr
wird von Nathan belehrt Menschen nicht mit Vorurteilen aufgrund ihrer Religion entgegenzutreten und nur das zu tun, woran man selbst glaubt.
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->Der Auftritt zeigt, dass man mit erwachsenem Verhalten, guten Argumenten und Wortgewandtheit weiter kommt, als mit Trotz und Stursinn.
->Die Erziehung Nathans ist beim Tempelherren gelungen. Er lehrt ihn, auf das Positive im Menschen zu achten und ihn nicht wegen seiner Religion abzustempeln und zu verurteilen.
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